Lern- und Lebensqualität in neuen Räumen

Volksschule Feldkirchen  – Lern- und Lebensqualität in neuen Räumen

 

Mit dem Schuljahr 2014/15 öffnete das neue Schulzentrum in Feldkirchen seine Türen. Der Volksschulneu beruht auf einem innovativen architektonischen und pädagogischen Konzept. Der Neubau der Volksschule, die Sanierung der Neuen Mittelschule,  dem Neubau der Turnsäle und der Landesmusikschule ein Schul- und Veranstaltungszentrum, das für unsere Gemeinde auf vielen Ebenen zukunftsweisend und bereichernd ist.

 

Der Weg zur neuen Volksschule

Aufbauen und Erneuern

Im Jahr 2005 sah die Gemeinde als Schulerhalter die Notwendigkeit eines Volksschulturnsaales  und eines Veranstaltungssaales gegeben. Ein EU- weiter Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben. Das Wiener Architekturbüro von fasch & fuchs ging mit ihrem sehr klaren Konzept als Siegerprojekt hervor.

Die erste Bauphase galt der Erneuerung des bestehenden Turnsaaltraktes, dem Neubau des Volksschulturnsaales, der Landesmusikschule und dem Probelokal der örtlichen Musikkapelle.  Gemeinsam bilden diese Räumlichkeiten  ein wichtiges  Kultur- und Veranstaltungszentrum.

Die beiden Turnsäle bieten optimale Voraussetzungen für den Bereich Bewegung und Sport in den  Schulen und  Vereinen. Im November 2011 konnte diese Baulichkeiten der Bestimmung übergeben werden.

Die Bauphase 2 sah eine Sanierung der VS und der NMS vor. Die gut erhaltene Bausubstanz der NMS machte eine thermische Sanierung und eine teilweise innere Erneuerung notwendig.

Das bauliche Konglomerat der Volksschule aus den Jahren 1926 (Gründung der VS) und 1975 bzw. 1994 (Aufstockung und Erweiterungen der VS) bot keine gute Basis zum Weiterbauen. Eine Gebäudezustandsanalyse und ein Kostenvergleich brachten  ein eindeutiges Ergebnis. Im Februar 2012 fiel die Entscheidung zum Neubau. Intensive Planungen mit Architekten, Schulerhalter und Vertreter der beiden Schulen folgten.

 

„Zwei Jahre Schule ohne Schule“

 Der Abriss des alten Volksschulgebäudes erfolgte in den Sommermonaten 2012. Die Bauarbeiten begannen noch vor dem 1. September 2012. Statt der üblichen Containerlösung entschieden wir uns für eine unkonventionelle Lösung:

Wir suchten in unserem Ort nach leestehenden Räumlichkeiten. Ausweichquartiere wurden festgelegt: Sitzungsaal und Besprechungszimmer im Gemeindeamt,  Lernraum im Hort, Pfarrsaal und Jugendheim, Landesmusikschule, eh. Elektrogeschäft.

Jetzt musste zusammengerückt und eingerichtet werden. Die Zusammenarbeit  vieler helfender Hände war gefragt.  Lehrerinnen, Elternvertreter, Schulleitung, Schulwart Reinigungspersonal, Bauhofmitarbeiter mussten eifrig beim Übersiedeln der Klassen  zupacken. Die zwei Schuljahre waren geprägt von Lebendigkeit, von Flexibiltät, von Transparenz und von unglaublich guter Zusammenarbeit.

Die Zeit in den Ausweichquartieren war für uns alle eine große Herausforderung, jedoch eine Erfahrung, die sowohl SchülerInnen als auch LehrerInnen, nicht missen möchten.

 

 

Die Schule als neuer Lernort

Mag. Dr. Hammerer, Lehrender an der Kirchlichen PH Krems/Wien, einer unserer ersten Besucher, schreibt in einem  Artikel „Die Zukunft der Schulraumgestaltung hat begonnen“ folgendes: „Was die schulische Begleitung von Kindern heute erfordert, ist in der räumlichen Begrenztheit eines Klassenzimmers  nicht mehr zu bewältigen. Ganztägige Betreuung, Inklusion, Arbeit im Team, jahrgangsübergreifendes Lernen, aber vor allem die Vielfalt an Lernformen, die für bildendes, nachhaltiges Lernen notwendig sind, erfordern eine Entsprechung im Raum.“ An der VS Feldkirchen stehen nun solcher „Raum“ zur Verfügung.

Die Organisationsform orientiert sich am Clustermodell. Jeweils vier Klassen sind  zu einem räumlichen Verbund in einem Stockwerk zusammengefasst.  Dazwischen befindet sich eine großzügige Lernlandschaft, die durch  flexibles Mobiliar unterschiedlich gestaltet werden kann. Kindern soll im Schulalltag eine Vielfalt an Lernformen ermöglicht werden, wo selbsttägiges Aneignen  von Lerninhalten, soziales Miteinander und Hilfsbereitschaft erlebt werden kann.  Die Lernbereiche und Klassenräume sind gekennzeichnet  von  Offenheit und Transparenz.  Diese bewirkt einerseits eine helle, freundliche Atmosphäre  und ermöglicht  anderseits  klassenübergreifendes Arbeiten. 

In den Clusterbereichen ist ein Lehrerarbeitszimmer integriert. PädagogInnen können gemeinsame Planungsarbeiten, Nachbesprechungen ect. erledigen. Bei der  Arbeit in unseren Schulen wird in Zukunft immer mehr professionelle Teamarbeit erforderlich sein. Dazu bedarf es entsprechender Räume zur Kommunikation, zur Kooperation und auch zum Rückzug. Diese Möglichkeiten bieten die Lehrerarbeitsräume und der Sozialraum der LehrerInnen.

Die EDV- Ausstattung der Schule entspricht den neuesten technischen Entwicklungen. Genügend Computerarbeitsplätze für SchülerInnen und Lehrerinnen, interaktive Tafeln und Dokumentenkameras sind in jedem Klassenraum  vorhanden. 

Ein „Highlight“ unseres Schulzentrums ist die die großzügige, lichtdurchflutete Aula mit einer  Lesetreppe, die in eine gemeinsame Bibliothek führt. Der dahinterliegende Raum wurde als ein Rückzugsbereich mit  Sitz- und Liegenische gestaltet.  Daneben schließt der Essbereich an, der von SchülerInnen und LehrerInnen in der Mittagszeit und für die Schuljause genützt wird. Die Aula ist Herzstück der Schule, wo sich Kinder und Jugendliche gerne aufhalten, sowie Präsentationen und Schulfeiern stattfinden.

Freiräume, wie Wintergärten, südseitige gelegene Balkone und eine in jedem Stockwerk befindliche Freiklasse, ergänzen das Raumangebot und ermöglichen eine rasche und unkomplizierte Erweiterung ins Freie.

Für Kinder und Jugendliche, LehrerInnen und Freizeitpädagoginnen ist das neue Schulgebäude

ein Ort zum Lernen und Forschen, zum Bewegen und Entspannen, zum Feiern und Arbeiten – ein Haus zum Wohlfühlen. Wir  spüren, dass der Raum als 3. Pädagoge eine große Wirkung auf die Menschen hat, die an diesem Ort lernen und leben. Für das LehrerInnenteam stellt es eine Herausforderung dar, diese neuen Räume zu „erobern“ und zu „bespielen“. Die Entwicklung von pädagogischen Konzepten, die sich in diesem Schulhaus gut umsetzen lassen, wird Aufgabe der Schul- und Unterrichtsentwicklung in den nächsten Jahren sein.